Sie als Fachkraft und COVID-19
Die letzten Monate waren für Sie als Fachkraft für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen wahrscheinlich eine seltsame, beängstigende und unsichere Zeit. Vielleicht ist dies auch jetzt noch so.
KinderbetreuerIn, Kinder- oder JugendarbeiterIn, GesundheitsdienstleisterIn oder LehrerIn. Wie auch immer Ihre Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aussieht, Sie stehen vor dem Dilemma zwischen Ihren persönlichen Emotionen und Unsicherheiten und Ihrem beruflichen Engagement für Kinder und Jugendliche. Dies liegt an den sich schnell ändernden, unklaren oder sogar fehlenden Richtlinien; am Mangel an Informationen; an vielen Fragen von Kindern und Eltern, die Sie möglicherweise nicht beantworten können.
Das schwierige Gleichgewicht zwischen Berufs- und Familienleben, unter anderem die Beaufsichtigung der Hausaufgaben der eigenen Kinder, finanzielle Unsicherheiten, Ihre eigenen Sorgen oder die anderer Familienmitglieder, der Verlust von Möglichkeiten, einmal Kraft zu tanken, Unsicherheiten über die Zukunft und vieles mehr.
Erkennbare Dilemmata und Emotionen bei vielen Fachleuten, aber auch einzigartig für Ihre persönliche Arbeitssituation.

Unsere Ziele
Informieren
Die Wissensplattform JOY möchte Sie als Fachkraft über den wissenschaftlichen Hintergrund von COVID-19 bei Kindern und Jugendlichen informieren. Warum erkranken sie nicht so schwer? Warum sind sie weniger ansteckend? Warum der Unterschied zwischen Kindern unter und über 12 Jahren?
Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse geben Ihnen als Fachkraft mehr Einblick in das „Warum“ hinter bestimmten Entscheidungen und Maßnahmen, die bei Kindern manchmal anders sind als bei Erwachsenen.
Dieses „Warum“ zu verstehen, ist ein wichtiger Schritt, um weniger anfällig für Ängste und Unsicherheiten zu werden. Angst muss nicht immer schlecht sein, aber sie sollte nicht führen und leiten. Darüber hinaus können Kinder leicht Gefühle und Verhaltensweisen übernehmen und z. B. mit dem Umfeld ängstlich sein, ohne wirklich zu verstehen, warum.
Empowerment
Indem Sie als Fachkraft auf angemessene wissenschaftliche Weise über das „Warum“ informiert werden, erhalten Sie bessere Instrumente und Unterstützung, um auf Fragen und Bedenken im Rahmen Ihrer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen einzugehen. Die richtigen Informationen geben Ihnen als Fachkraft mehr Halt und Stärke, indem Sie Emotionen und Unsicherheiten verstehen und beherrschen.
Gleichgewicht
Mit diesen wissenschaftlichen Informationen und Instrumenten werden Sie als Fachkraft in diesen schwierigen Zeiten bei der Suche nach Gleichgewicht in Ihrem Berufs- und Familienleben stärker sein. Eine positive Balance zwischen den weiterhin bestehenden Unsicherheiten und Risiken und Ihrer wichtigen Rolle als Fachkraft, um die Entwicklung und das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen optimal zu unterstützen.
Fragen
Diese wissenschaftliche Plattform wird in der kommenden Zeit im Einklang mit den zunehmenden wissenschaftlichen Entwicklungen und Erkenntnissen über COVID-19 bei Kindern und Jugendlichen weiter ausgebaut werden. Schauen Sie also regelmäßig herein, um mehr wissenschaftlichen Hintergrund darüber zu erhalten, warum Maßnahmen für Kinder und Jugendliche anders sein können als für Erwachsene.
Wie kommen diese Antworten zustande?
Die Antworten und Informationen wurden von Experten der Pediatric COVID-19 Task Force auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Studien und Erkenntnisse, der Konsultation mit anderen Experten und der offiziell geltenden, von Sciensano ausgearbeiteten Richtlinien zusammengestellt. Sie sollen möglichst vollständige, aktuelle und genaue Informationen bereitstellen. Alle Informationen sind allgemeiner Art und nicht für personenspezifische Umstände bestimmt. Obwohl diese Informationen mit größtmöglicher Sorgfalt zusammengestellt wurden, übernimmt die Task Force keine Garantie für ihre Vollständigkeit, Genauigkeit oder Aktualität. Die Informationen werden regelmäßig aktualisiert, solange sich die Pandemie weiter entwickelt. (Letzte Aktualisierung … September 2020)
1. Worin bestehen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen COVID-19 (C) und anderen Erkältungsviren?
1.1 Was sind die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Covid-19 und anderen Erkältungsviren?
Viren, die eine Erkältung, Grippe (Influenza) oder COVID-19 verursachen, gehören, obwohl sie ähnliche Symptome verursachen, zu unterschiedlichen Virusfamilien. Dies führt z. B. zu einem Unterschied bei der Übertragung: Im Gegensatz zum Grippevirus scheinen Kleinkinder keine großen Überträger des Coronavirus zu sein. Auch die Reaktion des Körpers auf das Coronavirus ist oft langsamer (längere Inkubationszeit) und heftiger, obwohl Menschen auch schwer am Grippevirus erkranken können. Diejenigen, die schwerer erkranken, gehören bei all diesen Viren in etwa denselben Gruppen an: Es handelt sich oft um ältere Menschen oder um Menschen mit chronischen Krankheiten oder ernsten, zugrunde liegenden Gesundheitsproblemen.
Obwohl die Beschwerden, insbesondere in der Anfangsphase, gleich sein können, zeigt die folgende Tabelle, dass es einige Unterschiede gibt. Die Beschwerden bei COVID-19 treten meist in einer bestimmten Reihenfolge auf: auf Fieber folgen Husten und Muskelschmerzen. Danach treten teilweise abdominale Beschwerden wie Übelkeit und Durchfall auf.
coronavirus | Grippe (influenza) | Erkältung | |
Fieber | häufig | häufig | selten |
Husten | häufig | häufig | teilweise |
Laufende Nase | selten | teilweise | häufig |
Halsschmerzen | teilweise | teilweise | häufig |
Niesen | selten | selten | häufig |
Verlust des Geruchs-/Gesmackssinns | teilweise bis häufig | selten | selten |
Müdigkeit | teilweise | häufig | teilweise |
Durchfall | teilweise (bei Kindern häufiger) | selten | teilweise |
Kurzatmigkeit | teilweise | selten | nein |
2. Kinder, Jugendliche und COVID-19
2.1 Wie häufig werden Kinder infiziert?
Im Allgemeinen ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Kinder unter 12 Jahren mit dem Virus anstecken, geringer. Das Risiko nimmt mit dem Alter ab und ist bei Kindern im Kindergartenalter am geringsten. Die gesamte Gruppe der Kinder im Alter von 1 bis 18 Jahren machte weniger als 5 % aller weltweit gemeldeten COVID-Fälle aus. Dies ist auch in Belgien der Fall: Kinder machen 20 % der Bevölkerung aus, 10 % der Tests wurden an ihnen durchgeführt und nur 3 % der COVID-Fälle insgesamt waren unter 18 Jahre alt. Dieser niedrige Prozentsatz stammt nach wie vor aus einer Zeit des Lockdown, in der die Kontakte der Kinder oft auf ein Minimum reduziert wurden.
2.2 Wie stark erkranken Kinder an einer Infektion mit COVID-19?
Kinder erkranken selten schwer, eine große Zahl (15–20 %) hat nicht einmal Beschwerden, obwohl sie positiv getestet werden. Die Symptome von COVID-19 bei Kindern lassen sich mit denen anderer Erkältungsviren vergleichen (siehe Frage 1).
Ein sehr kleiner Teil der Kinder, die COVID-19 durchlaufen, entwickelt in der Folge eine schwere Krankheit, das sogenannte multisystemische Entzündungssyndrom (PIMS-TS, in der Presse auch als „Kawasaki-Syndrom“ bezeichnet). Gewöhnlich durchliefen diese Kinder COVID-19 selbst mit wenigen oder geringen Symptomen, aber aus unbekannten Gründen entwickelten sie einige Wochen später ein Krankheitsbild, das durch eine Entzündung mehrerer Organe, einschließlich des Herzens, gekennzeichnet war. Kinder mit PIMS-TS haben anhaltend hohes Fieber, fühlen sich elend, haben oft Bauchschmerzen und Durchfall, rote Augen und Haut sowie einen niedrigen Blutdruck. Es handelt sich um ein ernsthaftes Krankheitsbild, das jedoch, wenn es rechtzeitig erkannt wird, gut behandelt werden kann.
2.3 Warum scheinen Kinder weniger anfällig für das Virus zu sein?
Es ist bemerkenswert, dass Kleinkinder, die häufig anfällig für Atemwegsinfektionen sind, an COVID-19 so viel weniger schwer erkranken als Erwachsene. Wir wissen immer noch nicht, warum das so ist, aber es kursieren mehrere Theorien.
So kann dies mit einer immer noch sehr effizienten angeborenen Immunantwort gegen Viren, einer möglichen Kreuzimmunität durch eine frühere Infektion mit anderen Coronaviren oder mit einem geringeren Vorkommen von ACE2-Rezeptoren (der Stelle, an der das Virus in die Zelle eindringt) zu tun haben. Außerdem sind die Lungen von Kindern noch gesund und sie haben weniger Grundprobleme wie z. B. Diabetes oder Herzkrankheiten (die bei Erwachsenen zu einem schwereren Krankheitsverlauf führen).
2.4 Wie viele Kinder werden aufgrund von COVID-19 in Krankenhäuser aufgenommen?
Aus den belgischen Daten geht hervor, dass nur 1,6 % aller COVID-19-Krankenhausaufenthalte Kinder betrafen (obwohl sie 20 % der Bevölkerung ausmachen). Von diesen Kindern wurden 3 % (7 Kinder) intensivmedizinisch betreut; oftmals Kinder mit schwerwiegenden Grunderkrankungen. Bei Kindern unter 4 Jahren und insbesondere Kindern unter einem Jahr war die Wahrscheinlichkeit eines Krankenhausaufenthalts am höchsten. Insgesamt blieben auch sie nur kurze Zeit im Krankenhaus: die Hälfte der Kinder weniger als vier Tage, intensivmedizinisch betreute Kinder durchschnittlich 6 Tage.
2.5 Können Kinder an COVID-19 sterben?
Es ist sehr ungewöhnlich, dass ein Kind infolge einer Infektion mit COVID-19 stirbt. In Europa wurden – bis Ende Juli – 6 Todesfälle bei Kindern gemeldet. Das sind 0,03 % aller Kinder mit COVID-19. Zum Vergleich: Laut denselben europäischen Daten starben 5,8 % der Erwachsenen an den Folgen von COVID-19, wobei die Altersgruppe 90+ die höchste Sterblichkeitsrate (36 %) aufwies.
3. Verbreitung von COVID-19 bei Kindern und Jugendlichen und die Bedeutung von Vorsorgemaßnahmen
3.1 Verbreitung von Covid-19 bei Kindern und Jugendlichen und die Bedeutung von Vorsichtsmaßnahmen
Unter 12 Jahren ist das Risiko, dass infizierte Kinder das Virus in der Schule übertragen, nicht hoch. Dieses Risiko nimmt zwar in der Sekundarstufe zu, scheint aber geringer als das Risiko, in der Schule von einem erwachsenen Kollegen angesteckt zu werden. Warum das so ist, wissen wir nicht genau. Es gibt mehrere Hypothesen, aber bisher noch keine Klarheit. Dieser Unterschied ist so erheblich, dass er zu anderen Maßnahmen in der Sekundarstufe als in der Grundschule führte.
Das Risiko, sich bei einem Kind mit COVID-19 anzustecken, ist also zwar nicht hoch, aber auch nicht nonexistent. Selbst wenn man alle erkrankten Personen (Kinder und Erwachsene) von der Schule ausschließt, sind nicht alle Risiken beseitigt. Auch Menschen ohne Beschwerden können das Virus teilweise übertragen. Das Gleiche gilt auch für Kinder. Das Virus verbreitet sich hauptsächlich durch den Kontakt zwischen Menschen, sowohl durch Tröpfchenübertragung und Aerosole (Husten, Niesen, Rufen usw.) als auch durch direkten Kontakt einer infizierten Hand mit Mund, Nase oder Augen.
Bis heute steht kein sicherer und/oder wirksamer Impfstoff zur Verfügung. Und obwohl es teilweise hoffnungsvolle Informationen darüber gibt, ist noch nicht bewiesen, dass eine frühere Infektion mit COVID-19 ausreicht, um lebenslang vor einer erneuten Infektion zu schützen. Wir müssen daher Vorkehrungen treffen, um die Verbreitung von COVID-19 zu verhindern. Das können Dinge sein, für die jeder von uns etwas tun kann (siehe Frage 3.4), aber auch Maßnahmen, die von der Gesellschaft/Schule ergriffen werden. Natürlich spielt die Menge der in der Gemeinschaft zirkulierenden Viren eine Rolle: Je weniger Viren im Umlauf sind, desto geringer ist das Risiko, dass Schülerinnen und Schüler oder Mitarbeiter das Virus in die Schule mitbringen. Daher die bekannten Farbcodes und die damit verbundenen Maßnahmen. Je mehr Viren vorhanden sind, desto mehr Maßnahmen sind erforderlich, darunter z. B. die Begrenzung der Zahl der Tage, an denen Kinder in der Sekundarstufe zur Schule gehen können, und die Wiedereinführung eines gut organisierten Unterrichts zu Hause oder die Kombination von Fern- und Präsenzunterricht.
4. Risikogruppen
4.1 Kinder
Obwohl bei den Kindern, die ernsthaft an COVID-19 erkrankten, häufiger medizinische Probleme zugrunde lagen, bedeutet dies nicht automatisch, dass Kinder mit diesen Problemen nicht zur Schule gehen dürfen. Ziel ist und bleibt es, möglichst vielen Kindern den Präsenzunterricht zu ermöglichen; das Gesundheitsrisiko, ob vorhanden oder nicht, muss gegen die negativen Folgen des obligatorischen Verbleibs zu Hause abgewogen werden. Diese Folgen treffen Kinder, die bereits von Benachteiligung bedroht waren, besonders hart. Generell kann man sagen, dass Kinder, die während einer Grippeepidemie zur Schule gehen dürfen, dies auch während einer COVID-19-Epidemie tun können sollten.
Die COVID-19 Belgian Pediatric Task Force veröffentlichte diese Liste, die Ärzte konsultieren können, um festzustellen, welche Kinder sicher am Unterricht oder an Aktivitäten teilnehmen können. Diese Liste wird regelmäßig aktualisiert.
Kinder/Jugendliche mit schweren und oft chronischen Krankheiten sind mit psychologischen Risiken wie Depressionen und Angstzuständen sowie mit dem Risiko eines Entwicklungsrückstands aufgrund ihrer Unfähigkeit oder der eingeschränkten Möglichkeit, wichtige Entwicklungsstadien zu durchlaufen, konfrontiert. Für diese Kinder ist die Teilnahme am Unterricht und an Aktivitäten vielleicht sogar noch wichtiger. Es ist nach wie vor unerlässlich, dass Kinder mit chronischen Krankheiten gegen die saisonale Grippe geimpft werden.
4.2 Erwachsene
Trotz der Tatsache, dass sich die Pandemie immer noch weiterentwickelt, scheint bei Erwachsenen deutlich zu werden, bei welchen Personen ein schwerer Verlauf oder gar das Risiko, an COVID-19 zu sterben, erhöht ist. Natürlich handelt es sich um Statistiken, und es gibt immer wieder Ausnahmen, bei denen selbst Personen, die vorher kerngesund waren, ernsthaft erkranken können.
Übrigens stimmen diese Risikogruppen relativ genau mit denjenigen überein, die generell ein erhöhtes Risiko für schwere Infektionen haben (z. B. Menschen mit Krebs oder unter immunsuppressiven Medikamenten oder anfällige ältere Menschen) (siehe https://covid-19.sciensano.be/sites/default/files/COVID19/COVID-19_measures-for-high-risk-groups_NL.pdf).
4.3 Schwangere
Schwangere Lehrerinnen dürfen unterrichten, es sei denn, ihr behandelnder Arzt entscheidet aufgrund ihrer persönlichen medizinischen Vorgeschichte anders. Vergleicht man sie nämlich mit der nicht schwangeren Bevölkerung, scheint es bis zur 28. Schwangerschaftswoche keinen Unterschied zu geben, weder hinsichtlich der Symptome noch hinsichtlich der Schwere der Krankheit. Ab diesem Zeitpunkt kann eine COVID-19-Infektion einen Verlauf aufweisen. Dies kommt zum Teil durch den höheren Druck im Bauchraum, der die Lunge und das Herz stärker belastet, und zum Teil durch die Veränderungen der Widerstandsfähigkeit schwangerer Frauen. Übrigens gilt dieses erhöhte Risiko für alle Infektionen. Besondere Aufmerksamkeit, was das Tragen einer Maske betrifft, sowie die Kontaktbeschränkung während der Schwangerschaft scheinen daher ratsam.
Das Risiko für das ungeborene Kind ist ebenfalls nicht hoch, eine Infektion in der Gebärmutter scheint selten zu sein, und das Virus scheint das Risiko einer Fehlgeburt oder angeborener Anomalien nicht zu erhöhen. Natürlich wurden die Daten noch nicht vollständig gesichtet, weil die Mütter, die während der Coronaperiode schwanger wurden, erst noch entbinden müssen. Das Risiko einer Frühgeburt aufgrund von Fieber (das Wehen auslösen kann) besteht, aber dieses Risiko ist nicht höher als bei jeder anderen Fieber verursachenden Krankheit.
Abgesehen von der Infektion in der Gebärmutter kann sich das Neugeborene während oder kurz nach der Geburt infizieren, wobei das Risiko eines Krankenhausaufenthalts aufgrund des geringen Alters höher ist. Gestillt werden darf übrigens auch dann, wenn eine (mögliche) Infektion mit COVID-19 vorliegt. Es wird jedoch empfohlen, eine Maske zu tragen oder das Kind von einer anderen Person mit abgepumpter Milch mit der Flasche füttern zu lassen.
4.4 Was kann ich/die Umgebung tun, um das Risiko zu minimieren?
Die Regierung hat den Schulen einen Fahrplan an die Hand gegeben, welche Maßnahmen je nach Farbcode ergriffen werden können. Auch wir selbst tragen dabei eine Verantwortung. Wie bereits erwähnt, bestimmt unser Sozialverhalten die Wahrscheinlichkeit, ob sich das Virus in der Bevölkerung verbreitet. Wir alle kontrollieren die Ausbreitung von Infektionskrankheiten und damit die COVID-19-Epidemie.
Im Folgenden finden Sie einige Punkte, auf die Sie selbst achten können. Viele davon finden Sie auf https://11miljoenredenen.be/nl:
- Masken: Ein eigenes Thema ist dem Hintergrund der Notwendigkeit, in bestimmten Situationen und ab einem bestimmten Alter Masken zu tragen, gewidmet (siehe Link).
- Kontaktbeschränkung: Dies kann sowohl durch die Einhaltung eines Abstands (1,5 m) als auch durch die Begrenzung der Anzahl der Kontakte (die so genannten Blasen) geschehen.
- Waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife und Wasser oder desinfizieren Sie sie mit Handdesinfektionsmittel und zwar für mindestens 20 bis 30 Sekunden lang. Benutzen Sie an Orten, an denen sich viele Menschen die Hände waschen, Einweg-Papierhandtücher.
- Berühren Sie das Gesicht (Nase, Mund, Augen) so wenig wie möglich mit den Händen
- Niesen oder Husten in die Armbeuge (oder eventuell in ein Papiertaschentuch, das anschließend schnell wegzuwerfen ist, worauf eine Händedesinfektion folgt)
- Unterricht in großen, offenen Räumen, wenn möglich im Freien
- Häufiges Lüften der Klassenräume, Fenster häufiger öffnen, ggf. in den Wintermonaten einen zusätzlichen Pullover tragen. Auf dieser Website finden Sie Informationen des Bildungsministeriums zur Belüftung der Klassenräume.
- Bei Beschwerden zu Hause bleiben und sich an den Arzt wenden
- Vermeiden Sie es, in einer Gruppe laut zu singen oder zu rufen, wenn Singen notwendig ist, dann am besten mit Maske und im Freien.
- Keine Getränke oder Speisen mit anderen teilen
- Was von mehreren Personen benutzt wird, wie Türgriffe, Schreibtische oder Griffe der Tafel, regelmäßig desinfizieren
- Die Toilette bei geschlossenem Deckel spülen
- Turnen oder Sport nach Möglichkeit im Freien Bei schlechten Wetterbedingungen können innerhalb der sozialen Gruppe Alternativen gesucht werden, Kontaktsportarten vermeiden.
- Vielleicht ein überflüssiger Hinweis, aber: Leben Sie gesund. Rauchen vermeiden, für ausreichende Bewegung sorgen, gesund essen, ausreichend schlafen und ruhen usw.
4.5 Was ist, wenn ich zu einer Risikogruppe gehöre?
Erwachsenen mit erhöhtem Risiko, die von ihrem behandelnden Arzt die Erlaubnis erhalten haben, zur Arbeit zu gehen, wird empfohlen, möglichst viele dieser Maßnahmen zu befolgen. Wir dürfen nicht vergessen, dass eine gute Handhygiene, Abstand und das Tragen einer Maske, das Risiko, sich mit COVID-19 zu infizieren, stark reduzieren.
Generell steigt das Risiko, wenn die Zahl der Kontakte zunimmt, der Abstand sich verringert und die Interaktion mit anderen Menschen andauert. Umso wichtiger ist es für Risikopersonen, Menschenansammlungen zu meiden, z. B. auf den Fluren beim Klassenraumwechsel oder in den Mittags- und Pausenzeiten. Vermeiden Sie auch engen Kontakt mit Personen, die keine Maske tragen, auch wenn Sie selbst eine tragen. Halten Sie beim Essen Abstand voneinander (da Sie dann keine Maske tragen) und meiden Sie Bereiche, in denen Menschen rufen oder laut sprechen. Es ist sinnvoll, ein eigenes Handdesinfektionsmittel bei sich zu haben. Geben Sie einander nicht die Hände, vermeiden Sie aber auch den Ellbogen-Check, am besten vermeiden Sie jeglichen Körperkontakt. Übrigens ist es auch wichtig, dass Sie weiterhin alle dauerhaft einzunehmenden Medikamente nehmen und sich regelmäßig von Ihrem Arzt untersuchen lassen. Vermeiden Sie Isolationsverhalten, essen Sie gesund und bewegen Sie sich ausreichend. Bitten Sie rechtzeitig um Hilfe, wenn Sie merken, dass Sie Schwierigkeiten mit den Maßnahmen haben, schlecht schlafen oder ängstlich sind.
Wenn Sie zwar nicht selbst zu einer Risikogruppe gehören, aber z. B. jemand im Haushalt zu einer Risikogruppe gehört, dann sind bei der Rückkehr nach Hause einige zusätzliche Maßnahmen möglich: Nehmen Sie Ihre Maske ab und/oder tragen Sie eine neue, waschen/desinfizieren Sie Ihre Hände gründlich, ziehen Sie gegebenenfalls einen Wechsel der Kleidung in Betracht. Begrenzen Sie den Kontakt zwischen dem in der Schule/bei der Aktivität verwendeten Material und der Risikoperson zuhause.
5. Psycho-soziales Wohlbefinden
Gegen die Risiken von Covid-19 müssen wir die Bedeutung und den Wert von Schule, sozialen Kontakten und Aktivitäten für das Wohlergehen und die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen abwägen. Diese Ausgewogenheit erlaubt es uns, besser einzuschätzen, was Kinder und Jugendliche brauchen, um für ihre globale Gesundheit, ihre bio-psycho-soziale Gesundheit zu sorgen.
5.1 Selbstpflege von Erwachsenen
Der Mehrwert von Schule, Kontakten und Aktivitäten für das Wohlergehen und die Entwicklung von Kindern (von nun an sagen wir „Kinder“ für die gesamte Gruppe der Minderjährigen, d.h. Kinder und Jugendliche) kann nur dann entstehen, wenn man sich um das Wohlergehen der Erwachsenen um die Kinder herum kümmert, sowohl privat als auch beruflich. Schließlich können Erwachsene ihren Wert für Kinder nur dann voll ausschöpfen, wenn sie sich sicher und beruhigt fühlen. So wie man als Erwachsener im Flugzeug seine eigene Sauerstoffmaske aufsetzen muss, bevor man seinem Kind helfen kann, so können und sollten sich Erwachsene in erster Linie selbst gut versorgen. Die Corona-Pandemie erfordert von den Eltern viel Flexibilität und Tragfähigkeit. Es ist normal, dass dies schwer auf Ihnen lastet und dass eine Person mehr oder anders als eine andere reagiert. Darüber zu sprechen und Ihre Erfahrungen auszutauschen kann sehr hilfreich sein. Sie können dies mit Ihrer Familie, Ihren Freunden, Bekannten, Verwandten oder Kollegen tun. Ihr Hausarzt und der Präventionsdienst am Arbeitsplatz können Sie beraten, wenn Sie sehr ängstlich oder depressiv sind, wenn Sie zögern, zur Arbeit zu gehen, wenn Sie sehr vergesslich oder abgelenkt sind oder wenn Sie nicht mehr richtig schlafen oder essen können.
5.2 Betreuung von Kindern und Jugendlichen
Weil sich die Eltern gut fühlen, können die Kinder wiederum zuversichtlich von der Struktur und Regelmäßigkeit profitieren, die ihnen die Eltern bieten. Sie können sich in dem sinnvollen Leben, das wir als Eltern und die Gesellschaft für unsere Kinder entworfen haben, mittragen lassen. Mit Eltern, die Frieden ausstrahlen, können sich Kinder ihren Entwicklungsaufgaben widmen, körperlich, kognitiv, emotional und sozial: Kinder lernen und entdecken, ihre Sprache und Motorik verbessern sich, sie lernen zusammenzuleben und Konflikte zu lösen, sie drücken ihre Gefühle und Grenzen aus und gehen auf die Gefühle und Grenzen anderer ein. Eltern helfen den Kindern, sich kompetent zu fühlen und Vertrauen in ihre Eigenständigkeit in einem sicheren Kontext der Verbundenheit mit Eltern, möglichen Geschwistern und anderen Erwachsenen und Gleichaltrigen zu gewinnen.
Dieses Gefühl des Vertrauens und der Verbundenheit ist das Ergebnis des Aufbaus einer positiven Beziehung zwischen den Eltern und dem Kind sowie zwischen den Kindern. Diese Beziehungen stellen sicher, dass sich ein Kind in einer bestimmten Umgebung wohl fühlt, dass es Verständnis und Unterstützung erfährt und dass ihm zugehört wird.
Die meisten Kinder werden am besten und ausreichend unterstützt, wenn sie ihr gewohntes Leben weiterführen dürfen, indem sie einfach Teil ihrer gewohnten, anregenden und verbindenden Umgebung sind. Sie benötigen keinen spezifischen Ansatz oder eine spezifische Therapie.
Wenn ein Kind mehr braucht, weil die Dinge wirklich nicht gut laufen, können Sie als Eltern dies zum Beispiel an Stimmungsschwankungen und Gefühlsausbrüchen, an plötzlich schlechteren schulischen Ergebnissen oder an verändertem, ungewöhnlichem oder beunruhigendem Verhalten erkennen. Diese Signale können viele Ursachen haben. Mit dem Kind darüber zu sprechen, ist der erste Schritt. Wenn das Problem nicht mit den Eltern, Freunden oder der Familie gelöst werden kann, kann andere Hilfe hinzugezogen werden.
Fachleute wie Lehrer und Sporttrainer können für gefährdete Kinder und Kinder aus gefährdeten Familien viel bedeuten.
Z.B. weil die Schule oder der Sportverein eine vertraute Umgebung als Alternative für eine Familie ist, die unter Konflikten oder Gewalt leidet, und weil Lehrer oder Ausbilder das Problem bemerken und zur Sprache bringen, wenn sich ein Kind nicht wohl fühlt.
Und z.B. weil Eltern sich auf ihr Leben, ihre Arbeit und ihr Einkommen konzentrieren können, indem sie ihr Kind der Schule oder dem Verein übergeben.
5.3 Bilanz
Mit den aktuellen wissenschaftlichen Informationen können wir ein wissenschaftlich fundiertes Gleichgewicht zwischen den Corona-Risiken für Kinder und dem Mehrwert von Schule, Kontakten und Aktivitäten für Kinder anstreben.
Mit geeigneten Hygienemaßnahmen ist es möglich, die Risiken einer Corona-Infektion und Übertragung für Kinder mit den Risiken des Schulabbruchs, der Kontakte und Aktivitäten in Einklang zu bringen. In der Tat erscheint es gerechtfertigt, vor der Schule, bei Kontakten und Aktivitäten Entscheidungen zu treffen, die der bio-psycho-sozialen Gesundheit der Kinder zugute kommen.
Benötigen Sie als Fachkraft spezifischere Informationen?
Spezifische Fachinformationen und Richtlinien zu COVID-19-Themen finden Sie auf der Sciensano-Website.
Haben Sie als Fachkraft spezifische Fragen zu dem Sektor, in dem Sie arbeiten? Informieren Sie sich in diesem Fall über die spezifischen Kanäle Ihrer Branche oder Ihres Arbeitgebers. Oder finden Sie Ihren spezifischen Sektor über diesen Link: https://www.info-coronavirus.be/de/protokoll/.
Sind Sie im Bildungswesen tätig?
Dann können Sie diesen Link nutzen, um das Webinar der Belgian Pediatric Task Force noch einmal durchzugehen und spezifische FAQ zum Thema Bildungswesen zu finden.
Werfen Sie unbedingt einen Blick auf die Seiten für „Kinder“ und „Eltern“ dieser Website, um noch mehr Organisationen zu entdecken.
Diese Liste ist jedoch nicht erschöpfend.
Gesundheit
Sciensano

Spezifische Fachinformationen und Richtlinien zu COVID-19-Themen finden Sie auf der Sciensano-Website.
Kaleido

Die Aufgabe der von Kaleido-Ostbelgien besteht darin, die gesunde psychische, körperliche und soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft zu fördern.
Bildung
Bildung Ostbelgien

Spezifische Informationen für Bildung, FAQ, Webinare, … finden Sie auf der spezifischen Website von Bildung Ostbelgien.
Infotreff

Sie möchten eine Animation zu aktuellen Themen in der Schule, im Jugendtreff oder in einer Jugendorganisation organisieren? Neben der Information während der Öffnungszeiten, per Telefon, Internetseite, Facebook oder Email besuchen die Jugendinformationszentren auch gerne auf Anfrage Schulklassen und Jugendgruppen. Alle Informationen auf ihrer Website.
Kinderbetreuung und Jugend
Infotreff

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Jugendbüro

Das Jugendbüro ist ein Dienstleistungsanbieter für die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit und fördert die Strategie des Lebenslangen Lernens. Es versteht sich als Drehscheibe für die Anliegen von Kindern, Jugendlichen, Betreuerinnen, Betreuern und Vereinigungen. Alle Informationen auf ihrer Website.
Der Jugendhilfedienst

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Kinder- und Jugendaktivitäten
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WISSENSCHAFTLICHE BIBLIOTHEK
Rechte der Kinder
Kinder und Jugendliche haben Rechte. Diese Rechte sind in der Konvention der Vereinten Nationen über die Rechte des Kindes verankert.
In den letzten Monaten hatten COVID-19 und die verschiedenen Präventionsmaßnahmen enormen Einfluss auf die Ausübung dieser Rechte, mit erheblichen Folgen für das Wohlergehen, die Entwicklung und die Chancengleichheit für alle Kinder und Jugendlichen. Kinder und Jugendliche haben:

Recht auf Gleichbehandlung

Recht auf ein gutes Leben

Recht auf eigene Meinung und Mitsprache

Recht auf Spiel, Erholung und Kultur

Recht auf Sicherheit und Schutz

Recht, mit anderen zusammenzukommen

Recht auf Privatsphäre

Recht auf eine Familie

Recht, jemand zu sein

Recht auf Gesundheitsversorgung

Recht auf Bildung und Information
Möchtest du mehr über deine Rechte als Kind und Jugendlicher und die Konvention über die Rechte des Kindes wissen?
Dann schau dir unbedingt die Website von UNICEF Belgien an, wo du alles darüber erfährst.
Wissenschaftliche Artikel
Wissenschaftliche Artikel aus dem Inland
(in Vorbereitung)
Ansehen
Wissenschaftliche Artikel aus dem Ausland
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